Neun Schwestern von uns durften an der Buswallfahrt teilnehmen, welche die Ordensreferentin der Erzdiözese Bamberg, S. M. Claudia Hink, zusammen mit Prof. Stephan Müller aus Eichstätt organisiert hatte (30.05.-03.06.2023). Es war ein geistliches Ereignis ersten Ranges, den Ausführungen von Prof. Müller zu sorgfältig ausgewählten Details an der Fassade, an den Steinfiguren, an den berühmten Glasfenstern und Rosetten zu lauschen. Das Labyrinth in der Mitte des Kirchenschiffes erinnert daran, dass der Weg ins Heiligtum (Altarraum), unser Lebensweg, viele Windungen, ja 180°-Kehrtwenden enthält. Doch gemeinsam im gleichmäßigen Tempo gegangen und den Blick immer wieder zu den in den Glasfenstern dargestellten Glaubenswahrheiten erhoben, werden wir das Ziel, Gott, sicher erreichen. Die Mitte des Labyrinths bildet ein sechsblättriges Kleeblatt; denn die Zahl 6 steht für die Erschaffung des Menschen am 6. Tag (Adam) und für die Erlösung des Menschen am Karfreitag (6. Tag der Woche). Die ganze Kathedrale „Notre Dame“ (eine Marienkirche) ist eine einzigartige Botschaft des Glaubens, deren Schönheit und Lebensbedeutsamkeit uns wieder ganz neu bewusst wurde. Eine Kathedrale der Menschwerdung nannte sie der Professor, und das im doppelten Sinn: Das Geheimnis der Menschwerdung wird uns mehrfach anschaulich vor Augen geführt, aber auch unsere Aufgabe, selbst mehr Mensch zu werden – was Gott sich so sehr von uns wünscht und wobei er uns tatkräftig unterstützt. Viele Bibelstellen haben wir mithilfe der Kunstwerke tiefer verstehen gelernt. Glaubensfroh und auch ein wenig stolz auf unser reiches christliches Erbe sind wir wohlbehalten heimgekehrt.