Der hl. Augustinus sagt: „Der Anfang geht immer mit.“ In Mattaincourt – südlich der alten Herzogsstadt Nancy gelegen – steht die Wiege unserer Kongregation. Es war die Pfarrei des seeleneifrigen Augustiner-Chorherrn Pierre Fourier. Von Anfang an waren ihm die würdige Feier der Liturgie und die Erziehung der Jugend ein Herzensanliegen.
Als er in seinem Pfarrkind Alexia Le Clerc einem jungen Mädchen begegnete, das ihm den Wunsch eröffnete, sich ganz Gott zu schenken, und das in kurzer Zeit drei Freundinnen ebenfalls für dieses Ideal begeistern konnte, betete und prüfte er lange, wie es seine Art war.
Schließlich erkannte er den Plan der göttlichen Vorsehung, die ihm in diesen idealgesinnten Mädchen die Möglichkeit in die Hand gab, seinen lang gehegten Wunsch zu erfüllen: die unentgeltliche Erziehung von Mädchen aus allen Gesellschaftsschichten durch Ordensfrauen, die somit in Schulen außerhalb der Klausur wirkten.
Für diese seinerzeit innovative Idee musste unser Gründer alle Überzeugungskraft aufbieten. Doch schließlich kam die Bestätigungsbulle (1616) aus Rom, wie auf dem Foto oben zu sehen.
Als Gründungsdatum gilt der 24. Dezember 1597. Denn in der Mitternachtsmette weihten sich damals Alexia und ihre drei Gefährtinnen in der Pfarrkirche von Mattaincourt öffentlich Gott.
20 Jahre später, im Jahr 1617, konnte in Nancy das erste Kloster kanonisch errichtet werden. Die Kongregation der „Augustiner-Chorfrauen de Notre Dame“ breitete sich sehr rasch in Frankreich aus.
Viele Städte baten um die Eröffnung von Schulen für Mädchen. Erst die Französische Revolution (1789-1794) machte dem segensreichen Wirken der Schwestern ein Ende. Sie konnten sich teilweise in anderen Ländern Europas neu sammeln. Die Klöster in Deutschland fielen der Säkularisation (1803) zum Opfer.