Am 2. Juli feiert die Kirche das Fest Mariä Heimsuchung. Der Festinhalt ist die liebliche Begegnung zweier Frauen, die ein Kind unter dem Herzen tragen. Die mittelalterliche Initiale – im Buchstaben D begegnen sich die beiden werdenden Mütter – drückt berührend naiv aus, dass sich da noch zwei Personen begegnen: Jesus, die „Frucht des Leibes“ Mariens, und Johannes, dessen Mutter Elisabeth ist, beide Kinder im ungeborenen Zustand, aber quicklebendig und wach.

Bei der Begrüßung lobte Elisabeth, „erfüllt vom Heiligen Geist“, ihre Verwandte Maria wegen ihres Glaubens. Sehr vertraut sind uns deren Worte – Gesegnet bist du mehr als alle andern Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes -, weil sie in das Gebet Ave Maria aufgenommen wurden. Maria antwortet auf das ihr gespendete Lob mit dem Lobpreis Gottes, der Großes an ihr getan hat. Es ist das Magnificat, das die Kirche allabendlich mit ihr singt (Lk 1,46-55).