Pierre Fourier (1565-1640) entstammte einer Kaufmannsfamilie aus Lothringen. Dem begabten und fleißigen Studenten stand eine glänzende Karriere offen, doch zum Erstaunen aller trat er zwanzigjährig bei den Augustiner-Chorherren in Chamousey ein, einer reformbedürftigen Abtei, in der es der ideal gesinnte Novize nicht leicht hatte. Später wurde er mit der Reform der Chorherren beauftragt. Nach gründlichem Theologiestudium – Fourier blieb zeitlebens ein Studierender und liebte besonders die Kirchenväter – wurde er 1589 in Trier zum Priester geweiht.
Dass er als Pfarrer nach Mattaincourt kam, sollte weitreichende Folgen haben; denn hier kam es zur Begegnung mit der jungen Alexia Le Clerc, mit der er im Jahre 1597 die Kongregation der Augustiner-Chorfrauen de Notre Dame gründete. Jeden Abend erteilte Fourier den Schwestern den Segen mit einer kleinen Marienstatue, die heute noch im Museum in Mattaincourt gezeigt wird. Unter Fasten und Beten verfasste Fourier die Ordensregel, nach welcher die Schwestern leben sollten.
Fourier war hochgeschätzt, sowohl am herzoglichen Hof – auf seine Fürbitte wurde der tödlich erkrankte Thronerbe gesund – als auch bei den Chorherren, zu deren Generaloberen man ihn gewählt hatte, und bei seinen Pfarrkindern, die es durchgesetzt hatten, dass sein Leichnam in ihrer Pfarrkirche von Mattaincourt bestattet wurde. Da die Wallfahrten zu seinem Grab zunahmen, wurde die neugotische Basilika gebaut. Die neue Reliquie (siehe Bildergalerie) in der Mutterhauskirche ist dem Turm nachempfunden.
Festtag: 9. Dezember