Saturday for Life – und wir waren mit 52 Teilnehmern dabei
„Den ‚Marsch für das Leben‘ kann man nicht beschreiben – du musst ihn erleben. Er ist ein Zeugnis, ein Zeugnis für das Leben“, sagt bewegt eine 22-jährige Teilnehmerin am vergangenen Samstag in Berlin. Dort zog schon zum 15. Mal der Schweigemarsch durch die Innenstadt, um auf die Folgen von Abtreibung und Euthanasie aufmerksam zu machen. Heuer fuhr zum ersten Mal auch ein Bus aus Auerbach/Opf. mit Teilnehmern aus der weiteren Umgebung zu der Veranstaltung. Folgende fünf Forderungen wurden dort ausgesprochen: Stoppt Abtreibungen! Stärkt schwangere Frauen und Familien! Rüttelt nicht am Embryonenschutzgesetz! Investiert unsere Steuergelder in Forschungen, die dem Leben dienen! Stoppt den ärztlich assistierten Suizid!
Als Vertreter der katholischen Kirche waren die Bischöfe Stefan Oster (Passau), Rudolf Vorderholzer (Regensburg) und Wolfang Ipolt (Görlitz) sowie die Weihbischöfe Florian Wörner aus Augsburg und Matthias Heinrich aus Berlin dabei. Von der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche kam Bischof Hans-Jörg Voigt.
Bischof Oster kritisierte in seiner Rede, dass es jährlich mehr als 100 000 Abtreibungen in Deutschland gebe. Hochgerechnet wären das 10 Schulklassen, die täglich ausradiert würden. „Die am tödlichsten bedrohte Gruppe von Menschen in unserer Gesellschaft ist heute das ungeborene Kind mit Behinderungen“ betonte er und verwies darauf, dass rund 90 Prozent der Kinder mit Down-Syndrom in Deutschland abgetrieben werden.
Gerade junge Menschen wollen sich damit nicht zufrieden geben und traten deshalb für die Würde des Lebens von Anfang an ein, zum Beispiel durch Schilder mit der Aufschrift: „It’s a child, not a choice!“ (Es ist ein Kind, keine Entscheidung). Ihr Einsatz blieb jedoch nicht ungestört – eine Sitzblockade von Gegendemonstranten hielt den Zug rund eine Stunde auf, während unaufhörlich Parolen wie „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat!“ zu hören waren. Die Marschteilnehmer selbst behielten angesichts des starken Gegenwinds jedoch die Ruhe und stimmten stattdessen „Großer Gott, wir loben dich“ an.
„Wann ist der nächste ‚Marsch für das Leben‘?“, fragten viele Teilnehmer am Ende der Veranstaltung, und erhielten sogleich Antwort: Am 19. September 2020 sind alle wieder herzlich eingeladen, beim 16. Marsch Zeugnis für das Leben zu geben.